Sind die Deutschen überversichert?

Sind die Deutschen überversichert?

Die Deutschen sind übermäßig vorsichtig und schließen gegen jedes Risiko eine Versicherung ab: Dieses Argument hört man häufig.
Eine neue Studie des europäischen Versicherungsverbandes Insurance Europa (IE) bestätigt das allerdings nicht. Sie weist vielmehr aus, dass es je nach Versicherungsprodukt erhebliche Unterschiede bei der Inanspruchnahme gibt. Während die Deutschen gegen einige Risiken nämlich solide abgesichert sind, besteht bei anderen Gefahren deutlicher Optimierungsbedarf.

Wie die Studie belegte, geben die Bundesbürger im Schnitt jedes Jahr 2.219 Euro für Versicherungen aus. Weniger als 50 Prozent davon gehen in die private Altersvorsorge ein. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland deshalb auf den hinteren Plätzen. Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung, zu der auch die Kfz Versicherung, die Oldtimer-Versicherung oder die Flottenversicherung für einen Fuhrpark von Gewerbebetrieben gehören, sind die Bundesbürger im Mittelfeld zu finden. Auch hier besteht bei der Absicherung von Kraftfahrzeugen, Oldtimern oder Fuhrparks Optimierungspotenzial.

Während die Europäer im Schnitt 1.843 Euro jährlich für Versicherungen ausgeben, greifen die Bundesbürger mit 2.219 Euro tiefer in die Tasche. In der Schweiz, in den Benelux-Staaten und in Skandinavien gibt man für Versicherungen erheblich mehr aus.

Die Studie bestätigt somit nicht, dass die Deutschen überversichert sind. Es bestehen erhebliche Deckungslücken bei der Altersvorsorge, hier liegt Deutschland mit 1.067 Euro jährlich im Mittelfeld. Und auch bei der Kfz Versicherung ist Optimierungsbedarf gegeben, um gut und günstig abgesichert zu sein.

2016-07-08T13:18:10+02:00